„alte“ Gemüsesorten
so grün wie in alten Zeiten
Unsere Pflanzen haben eine lange, spannende und sehr erfolgreiche Geschichte hinter sich. Durch die stete Anpassung an die Lebensbedingungen in unserem Land haben sie ihre Form und ihre Eigenschaften erhalten. Pflanzen besitzen natürliche Verteidigungsmechanismen gegen Umwelteinflüsse wie Schädlingsbefall, UV-Strahlung, klimatische Bedingungen und vieles mehr. Bekannt sind diese Verteidigungsmechanismen als sekundäre Pflanzenstoffe, oder Polyphenole, die als sehr gesund für den Menschen gelten. Je mehr Stress eine Pflanze hat, desto mehr Polyphenole bildet sie und desto bunter, aromatischer und gesünder ist sie.
Was soll die Industrialisierung von Pflanzen sein?
Menschen kultivieren bereits seit 12.000 Jahren Nutzpflanzen, um sich von ihnen zu ernähren. Dazu hat man die schmackhaftesten, widerstandsfähigsten und ertragreichsten Früchte eines Obstes oder Gemüses zur Vermehrung verwendet. Jede Region züchtete typische Obst- und Gemüsesorten, sodass eine Tomate aus Salzburg ganz anders aussah und anders schmeckte als eine Tomate aus München, Stuttgart oder gar weit entfernten Ländern.
Die Industrie konzentrierte sich dagegen auf möglichst wenige Obst und Gemüsesorten, um wirtschaftlicher produzieren zu können. Dies ist zwar sinnvoll, da viele Menschen ernährt werden müssen, jedoch auch schade, da die spannende Vielfalt unserer Nutzpflanzen verloren geht. Zudem liegt der Fokus beim industriellen Anbau auf Eigenschaften, wie Optik, Lager- und Transportfähigkeit, Gewicht (viel Wasser!) und weniger auf Aroma und Natürlichkeit. Darüber hinaus stellt die Industrie beste und insbesondere stressfreie Wachstumsbedingungen für den Anbau her. Die Pflanze wächst somit schnell, sieht toll aus und ist größer als eine alte, natürlich angebaute Sorte. Im geschmacklichen Vergleich kann sie jedoch häufig nicht mit der Ernte aus Oma’s Garten mithalten.
Wie kann ich alte Sorten anbauen?
Wenn Du auf das unverwechselbare, intensive Aroma und die vielen, natürlichen Pflanzenstoffe nicht verzichten willst, dann baue einfach selbst Obst und Gemüse an. Am besten besuchst Du ein Saatgutfestival oder eine regionale Saatgutveranstaltung. In München und in vielen anderen Städten gibt es regelmäßige Treffen, an denen altes Saatgut getauscht wird. Zudem gibt es Jungunternehmen, wie Primoza, die alte Sorten vertreiben.
Was wächst im „alte Sorten“ Beet am Oertelplatz?
In unserem Beet wächst Mangold bright Lights und Zucchini Runde von Nizza. Diese wurden von der Firma Primoza gesponsert. Du darfst Dich gerne bedienen, lass Dir das urige Aroma schmecken!